Die Wahrheit des tibetischen Buddhismus

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Sexuelle Skandale der Lamas und Rinpoches

über die Dalai Lamas

Bevor der Buddhismus in Tibet eingeführt wurde, hatten die Tibetaner "Bön" als Volksglauben gehabt. Bön verehrt Geister, Gespenster und Götter, um ihren Segen zu erhalten. Bön gehört also zu lokalen Volksglauben.

Während der chinesischen Tang Dynastie, führte der tibetische König Songtsän Gampo den Buddhismus in Tibet ein und machte ihn zur Staatsreligion. Der sogenannte "Buddhismus" ist aber tantrischer Buddhismus, der sich in der Spätzeit des indischen Buddhismus ausbreitet. Der tantrische Buddhismus wird auch "linkshändigen Pfad" genannt, weil er die tantrische sexuelle Praxis macht. Um zur tibetischen Kultur zu passen, wird der tantrische Buddhismus mit "Bön" gemischt. Er wird dann noch exzessiver wegen dessen Glaubens an Geister und Gespenster.

Der tantrische Meister Atiśa lehrte die tantrische Sex heimlich. Padmasambhava lehrte sie dann aber offen. Der tibetische Buddhismus weichte nicht nur von buddhistischen Lehren ab, sondern auch von buddhistischer Form. Der tibetische Buddhismus gehört nicht zum Buddhismus und muss "Lamaismus" genannt.

   
                  Der Dalai Lama und die CIA von Trimondis(1)

Der Dalai Lama und die CIA von Trimondis

 


Der Dalai Lama und die CIA

Der Dalai Lama und seine Beziehung zur CIA, das ist ein längst bekanntes Thema. Es ist seit Jahren präsent im Internet, mehrere Videos und eine ganze Anzahl von Büchern wurden hierzu veröffentlicht. (1) Deswegen war es schon erstaunlich, als im Juni 2012 die großen Medien Deutschlands darüber berichteten und das Ganze als Sensation präsentierten. Zudem geschah das mit einer Ungeschminktheit, welche die westliche Öffentlichkeit im Fall des Dalai Lama überhaupt nicht gewohnt ist. Allein die Artikelüberschriften mussten bei einem Publikum Erstaunen auslösen, dem bisher der Religionsführer aus Tibet, (um nur einige Preisungen aus dem „kritischen“ Magazin Der Spiegel zu zitieren), als „Gott zum Anfassen“, als „spiritueller Tröster“, als „Buddha unserer Zeit“, als „Menschenfischer“, als „Jesus der Neuzeit“, als „ein spiritueller Sechser im Lotto“ vorgestellt wurde: „Flecken auf dem Lebenslauf –  Der Dalai Lama und die Nähe zur CIA“ – hieß es in der Financial Times. „Dalai Lama auf CIA-Gehaltsliste“ (Standard). Sogar Der Spiegel sah die ganze Angelegenheit als ein Dilemma: „CIA-Ausbilder in Tibet - Dilemma auf dem Dach der Welt“ (Spiegel – Online).


Auslöser der kritischen Berichterstattung waren ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung und eine Sendung von Panorama (ARD-TV). Beide brachten die Information mit gepfefferten Kommentaren: „Heiliger Schein - Der Dalai Lama, höchster Repräsentant des reinen Pazifismus, wusste wohl doch mehr vom Treiben der CIA in Tibet, als er bisher zugegeben hat. Nun fallen gewaltige Schatten auf den Gottkönig.“ – schrieb Deutschlands größte Tageszeitung (Süddeutsche) und Panorama verwies im Internet mit folgenden Worten auf seine Sendung: „Der Dalai Lama und die CIA - Pazifist mit Schattenseiten: Panorama wirft einen Blick auf einen wenig geliebten Teil der tibetischen Geschichte und fragt: Was ist wirklich dran am Image des Friedensnobelpreisträgers Dalai Lama?“

Auch nach Italien ist die Kritikwelle übergeschwappt. La Republica, il Messagiore und andere große Zeitungen haben über die CIA-Connection berichtet. In Holland titelte ein Boulevard-Blatt: „Dalai Lama scheinheilig – Nobelpreisträger war CIA-Agent und Guerilla-Führer“(Telegraaf)

Man mag viele Gründe anführen, weshalb eine Kooperation des tibetischen Religionsführers mit der CIA gegen die chinesischen Kommunisten politisch sinnvoll war. Aber das Problem in diesem Fall liegt darin, dass der Dalai Lama der Dalai Lama ist, das heißt eine weltweit anerkannte Ikone, die symbolisch für absoluten Frieden und Gewaltlosigkeit steht. Dieses Bild wird durch die Beziehung zum amerikanischen Geheimdienst und zur tibetischen Guerilla erheblich verunstaltet und die enttäuschten Reaktionen sind nicht nur in der Presse, sondern auch in buddhistischen Diskussionsgruppen spürbar. Es sieht so aus, dass die peinlichen Apotheosen des „Gottkönigs“, die seit Jahren die westliche Medienlandschaft prägten, in ihr Gegenteil umschlagen könnten. Mit „Dalai Rambo“ betitelte keine Regenbogen-Presse sondern die Frankfurter Allgemeine Zeitung die C.I.A. – Story.

Die österreichischen Medien, die noch im Mai den Dalai Lama bei seinem 10tägigen Besuch in den „Himmel gehoben“ hatten, versuchten jetzt zu beschwichtigen. „Der Dalai-Lama ist weder Rambo noch Jesus, und auch kein Betrüger“ versichert die Tageszeitung Die Presse ihre Leser und Leserinnen. Der deutsche Spiegel, der schon seit 10 Jahren eine Art Hofberichterstattung für den Dalai Lama betreibt, war verwirrt endet aber – in einem Akt von Selbstsuggestion – seinen halbherzig kritischen Artikel mit dem Satz: Die Fakten „widerlegen nicht die Tatsache, dass der Dalai Lama seit Jahrzehnten einen pazifistischen Weg eingeschlagen hat.“

Dieser Satz wäre nur richtig, wenn er lautete, dass der Dalai Lama seit Jahrzehnten einen pazifistischen Weg „gepredigt“ hat. Zwischen „Predigen“ und „Einschlagen“ ist jedoch ein großer Unterschied. Jeder der die Materie kennt, weiß, dass der tibetische Buddhismus nicht friedlich ist, dass die tibetische Geschichte und Gesellschaft nicht friedlich waren, dass die Beziehungen der Exil-Tibeter untereinander nicht friedlich sind, dass die Zukunftsvision des tibetischen Buddhismus in einem apokalyptischen Endzeitkrieg endet. Als Mahatma Gandhi dem XIII. Dalai Lama in einem Brief erklärte, er freue sich, dass das tibetische Volk sich am edlen Konzept der „Nicht-Gewalt“ (Ahimsa) orientiere, wusste dieser nicht, worüber Gandhi überhaupt sprach.

Es ist nachweislich falsch, und Deutschlands Vorzeigemagazin Der Spiegel weiß das genau, dass der Religionsführer als politisches Oberhaupt der Exiltibeter die CIA Aktivitäten nicht abgesegnet haben soll. Der japanische freie Journalist und ehemalige Herausgeber des „Japan Times Weekly“ Yoichi Shimatsu hierzu: „Die Guerilla Aktivitäten wurden durch die Exilregierung in Dharamsala gebilligt, deswegen wurden sie auch später in die indische Armee als ‚Special Frontier Forces’ integriert, die auch als ‚Tibetische Armee’ bekannt war. Während die Agency die Guerilla Operationen plante, unterstützte und durchführte, legten die höher gestellten amerikanischen Beamten jede wichtigere Entscheidung der Regierung in Dharamsala zur Genehmigung vor. In meinem Karmapa-Video, habe ich eine Aufnahme von der Front der Pokhara Hotels gemacht, wo die CIA und die tibetische Exilregierung ihre Meetings abhielten, um ihre Pläne für den Guerilla Krieg zu diskutieren. Als Oberhaupt der Exilregierung trug der Dalai Lama die direkte Verantwortung für all diese Entscheidungen.“ (2)


Der Dalai Lama und Maj. Gen. Uban inspizieren die Special Frontier Force (SFF),
die aus den ehemaligen von CIA ausgebildeten Guerilleros  besteht (Chakrata - June 1972)

Erst als die CIA-Aktivitäten 1974 endgültig eingestellt wurden, ging der Dalai Lama zu seinen Guerillas in Distanz. Die Widerstandsarmee unter Colonel Wangdu wurde nicht nur aufgelöst, sondern Wangdu selber, der Held der tibetischen Guerilla, wurde ermordet und das, wie einige seiner Mitstreiter heute behaupten durch einen „Tibetan Sniper“, einen tibetischen Heckenschützen.

Gewalt und Lösung von Konflikten durch Krieg sind dem tibetischen Buddhismus inhärent. Nicht nur in der Geschichte, sondern im religiösen Kern (3), insbesondere auch im so genannten Kalachakra Tantra (Die Apokalypse des Dalai Lama) einem Geheimritual, das vom Dalai Lama zwar öffentlich als Friedensinitiation präsentiert wird, das aber voll ist mit Kriegs-Visionen und misogynen Inhalten. Schlimmer noch, es wurde von Nazis, Faschisten, Bolschewisten (Rotes_Shambhala), Neo-Faschisten, Neo-Nazis und buddhistischen Terroristen wie den japanischen Sektenführer Shoko Asahara dazu benutzt, um ihrer aggressiven Politik eine metaphysische Dimension und Weihe zu verleihen. 


„1957 versammelten sich viele Befreiungskämpfer aus den östlichen Teilen unseres Landes  um Lhasa, der Hauptstadt Tibets. Die Khampas [tibetischer Nomadenstamm aus dem die meisten Guerilla-Kämpfer stammten] erkannten die Notwendigkeit, ihre Kräfte  gemeinsam zu sammeln, um gegen die kommunistische chinesische Aggression antreten zu können.

Nun galt es ja nicht die Aufmerksamkeit der Chinesen auf sich zu lenken, sondern eine Überwachung unserer Aktivitäten zu vermeiden und auch die verschiedenen Gruppierungen von Befreiungskämpfern von Angesicht zu Angesicht treffen können. Andruk Gonpo Tashi aus Lithang und andere Führer taten dies unter dem Schleier der Erbringung von religiösen Gaben nach Lhasa. Es fanden dank der Einwilligung der Tibetischen Regierung die Vorbereitungen zur, heute berühmten, Feier des Goldenen Throns der Chushi Gangdrug für seine Heiligkeit, den 14. Dalai Lama, statt. Die Führer baten seine Heiligkeit, bei der Kalachakra- Einweihung den Segen zu erteilen und seine Heiligkeit nahm freundlichst an. Amdo Jimpa Gyatso hatte eine ähnliche Anfrage in der Vergangenheit auch bereits gemacht. So kam es bei der zweiten Kalachakra-Segnung 1957 zu einer Zusammenarbeit der beiden Gruppen. Die Khampas führten ein großes Tenshuk durch, um die Langlebigkeit seiner Heiligkeit zu feiern. Die Tenshuk-Gabe auf dem neuen goldenen Thron symbolisierte die Ernennung seiner Heiligkeit zum Führer über ganz Tibet und sein Dasein als Heiligkeit.“ (4)


Tibetische Guerilla, die den Dalai Lama auf seiner Flucht begleiteten. Darunter zwei vom CIA
ausgebildete Kämpfer. Die sitzende zentrale Figur im dunklen Umhang ist der XIV. Dalai Lama

Die Kritik-Welle zum Thema „Dalai Lama und CIA“ ist nicht zu Ende. Es wird noch einige Monate dauern, bis der großspurig angekündigte Dokumentar-Film hierzu von Lisa Cathey erscheint. (www.ciaintibet.com)  Bis dahin wird weiter recherchiert und berichtet werden. Etwa über den ehemaligen SS’ler Heinrich Harrer, der als Emissär des Dalai Lama den Kontakt zur CIA hergestellt haben soll. (Trübes im Ozean des Wissens) Harrer hat in diesem Jahr (post mortem) seinen 100. Geburtstag.

Aber man sollte vorsichtig sein! Das jetzt vorgelegte Material und die Interviews von alten CIA-Kämpfern müssen nicht per se der Aufklärung dienen: Lisa Cathy, professionelle Dokumentarfilmerin, ist die Tochter des CIA-Geheimoffiziers Clay Cathey, einer der Verantwortlichen der Geheimoperationen in Tibet. Es kann durchaus sein, dass sich Kreise aus der Agency erneut auf militante Aktionen in Tibet vorbereiten, wobei ihr das weltweite Image vom tibetischen Buddhismus als einer absolut friedlichen Religion im Wege steht. Deswegen ist ihnen wohlmöglich eine Doppelstrategie eingefallen. Einerseits wird gezeigt, dass es auch einen militanten und aggressiven Buddhismus gibt, der zwischen Freund und Feind klar unterscheidet und der sich gegen die chinesische Unterdrückung zur Wehr setzt. In der Panorama Sendung kommt beispielsweise ein tibetischer Guerilla-Führer mit dem folgendem Satz zu Wort: „Da die Chinesen Feinde des Buddhismus waren, hatten wir nie das Gefühl, dass es eine Sünde ist, sie zu töten. Tatsächlich waren wir froh, so viele wie möglich zu töten. Wenn wir Tiere töten, sprechen wir ein Gebet, aber wenn wir die Chinesen töteten, kam uns kein Gebet über die Lippen.“ Westliche Buddhisten zeigen sich angesichts solcher Aussagen schockiert, doch die Militarisierung des tibetischen Buddhismus war historisch gesehen keineswegs eine Randerscheinung, sondern eher die Regel, nur dass sie sich meist in Kleinkriegen zwischen den verschiedenen lamaistischen Gruppen austobte. Auch mit den aktuellen Selbstmordritualen, die das Martyrium als heilige Handlung preisen, könnte ein solcher Schritt in Richtung Militanz intendiert sein. Selbstmorde und Märtyreraktionen sind dem Buddhismus ursprünglich ebenso fremd wie Gewalt gegen andere, zählen aber zur Grundausstattung eines „Heiligen Kriegers“ in allen Religionen. Im „Shambhala-Warrior“ des oben erwähnten Kalachakra-Tantra ist diese Typologie vorgeprägt.  

Anderseits darf der Dalai Lama, die mächtige Ikone des Friedens, von einem solchen militanten Buddhismus nicht befleckt werden. Es muss also ein Gegensatz zwischen ihm und einer (vom CIA unterstützen) tibetischen Guerilla suggeriert werden. Das ist auch die Intention der Lisa Cathy, die auf ihrem Blog (kefiblog.com) die deutsche Berichterstattung über die CIA-Kontakte des Dalai Lama, insbesondere die Sendung Panorama als „Tabloid Trash“ heruntermacht und sehr „fury“ war. „Es wurde berichtet,“ – so die Dokumentarfilmerin – „dass  [mein Project] CIA in Tibet eine neue Dokumentation ist, die eine Art Befleckung des Dalai Lama aufdecken will. Nichts kann weiter von der Wahrheit entfernt sein  Sie scheinen die Tatsache zu verdrehen: Weil der Dalai Lama von der CIA finanzielle Mittel erhielt, die Teil ihres allgemeinen Unterstützungsfonds in den frühen 70er waren, sei er direkt in ‚Verbrechen’ involviert.“ (5)

Aber die Berichterstattung der Süddeutschen und von Panorama hat Recht. Zahlreiche Zeugnisse, und selbst diejenigen, die Lisa Cathey vorlegt, beweisen, dass der XIV. Dalai Lama zuerst fest hinter seiner Guerilla stand, bis dann Nixon nach einem Treffen mit Mao Tse Tung alle Feindseligkeiten mit China einstellte und die CIA-Operationen zurückrief. (1974).     

Fussnoten:

(1) Folgende Bücher wurden schon zum Thema “Dalai Lama und die CIA” veröffentlicht: Into Tibet: The CIA’s First Atomic Spy and His Secret Expedition to Lhasa (2003), Buddha’s Warriors: The Story of the CIA-Backed Tibetan Freedom Fighters, the Chinese Communist Invasion, and the Ultimate Fall of Tibet (2004), Arrested Histories: Tibet, the CIA, and Memories of a Forgotten War (2010), The CIA’s Secret War in Tibet (2011).

(2) Zahlreiche Originaldokumente findet man auf: http://www.westernshugdensociety.org/ Dort in die Suchmaske Dalai Lama and CIA eingeben

(3) Siehe hierzu: David A. Gray, "Compassionate Violence? On the Ethical Implications of Tantric Buddhist Ritual,” Journal of Buddhist Ethics 14 (2007): 240-271


(5) Engl. Original: “It was reported that CIA in Tibet is a new documentary that will reveal some sort of stain on the Dalai Lama. Nothing could be further from the truth. They seem to twist the fact that since the CIA gave funds to the Dalai Lama, which was part of their overall support until the early 70s, that it implies the Dalai Lama was directly involved in ‘wrongdoing’.”(http://kefiblog.com/2012/06/11/regarding-irresponsible-reporting/#more-1321)

© Victor und Victoria Trimondi



Presseüberblick zu „Der Dalai Lama und die CIA“


Das Erste – Panorama – Sendung vom 07. Juni 2012 –

Der Dalai Lama und die CIA

Von Hanno Burmester, John Goetz, Jasmin Klofta, Anne Ruprecht
Stets friedliebend und gewaltfrei - mit diesem Tibet-Image beeindruckt der Dalai Lama die Welt. Doch es ist ein geschöntes Bild: Über 20 Jahre lang kämpften die Tibeter auch mit Waffengewalt für ihre Unabhängigkeit. Der heimliche Unterstützer der tibetischen Guerilla: die CIA. Auch der Dalai Lama erhielt Geld aus der Schatulle des amerikanischen Geheimdienstes. Pazifist mit Schattenseiten: Panorama wirft einen Blick auf einen wenig geliebten Teil der tibetischen Geschichte und fragt: Was ist wirklich dran am Image des Friedensnobelpreisträgers Dalai Lama?


Kommentar:
Das in Panorama verwendete Material findet sich schon seit längerer Zeit im Netz. Die Sendung macht klar, dass der Dalai Lama über die Aktivitäten der CIA informiert war. Es wird aber auch die Aussage des CIA Agenten John Kenneth Knaus zitiert, der junge Religionsführer habe sich ihm gegenüber bei seiner ersten Begegnung sehr abweisend gezeigt, da der Buddhismus gewaltsame Aktionen nicht zulasse. „Ich trat also unterwürfig auf ihn zu“, so Knaus. Es sei einer „der kühlsten Empfänge, die ich jemals erlebt habe.“

Von einer pazifistischen Grundhaltung ist jedoch in einem detaillierten Bericht, den Knaus über die Ereignisse gemacht hat und der im Journal of Cold War Studies veröffentlicht wurde, überhaupt nicht die Rede. (1) Auch zahlreiche andere Dokumente beweisen, dass der Dalai Lama die militärischen CIA-Operationen und die tibetische Guerilla voll billigte. Er hatte unter anderem das ehemalige SS-Mitglied Heinrich Harrer als Unterhändler zu den Amerikanern nach Indien geschickt. „Sie alle waren bald mit dem State Department und CIA-Offizieren in Kontakt.“ – schreibt Knaus. Der CIA-Agent besuchte 1995 zusammen mit seiner Frau den Dalai Lama in Dharamsala. Das offizielle Photo zeigt diesen wie immer lächelnd und keineswegs kritisch und abweisend gegenüber dem Kriegsveteranen Knaus.



Fussnoten:

(1) John Kenneth Knaus – „Official Policies and Covert Programs: The U.S. States Department, the CIA, and the Tibetan Resistance” – in: Journal of Cold War Studies, Volume 5, Number 3, 2003: 54-79.


Financial Times Deutschland – Net-Ausgabe –  08.06.2012

Flecken auf den Lebenslauf –  Der Dalai Lama und die Nähe zur CIA

Von Friederike Böge

Er gilt als Inbegriff von Weisheit und Sanftmut. Aber offenbar wusste der Dalai Lama mehr über die Unterstützung des gewaltsamen Widerstands in Tibet durch den US-Geheimdienst, als er bislang zugegeben hat. Sogar an ihn persönlich soll Geld geflossen sein.

Der Dalai Lama, das geistige Oberhaupt der Tibeter, pflegt seit Jahrzehnten das Image einer moralischen Instanz in der Welt. Doch das Bild des Pazifisten droht nun einzustürzen. Denn ein neuer amerikanischer Dokumentarfilm über die CIA in Tibet zeigt, dass der oberste Tibeter offenbar mehr über die Unterstützung des amerikanischen Geheimdienstes für den gewaltsamen Widerstandskampf der Tibeter in China wusste, als er bislang zugegeben hat.

So hat die Filmemacherin Lisa Cathey einen CIA-Veteranen interviewt, der über ein Treffen mit dem Dalai Lama im Jahr 1964 berichtet. Der Film, der sich insgesamt auf Gespräche mit 30 Ex-Geheimdienstlern stützt, soll erst in einigen Monaten erscheinen. Teile daraus sind jedoch bereits auf der Internetseite Kefiblog.com veröffentlicht. Nach Berichten der "Süddeutschen Zeitung" und des TV-Magazin "Panorama" belegen zudem Dokumente der amerikanischen Regierung, dass der Friedensnobelpreisträger der CIA deutlich näher stand als bislang bekannt.

Der chinesischen Regierung dürfte der Wirbel um die CIA-Verbindungen des Dalai Lama mehr als recht sein. Peking ist die Faszination, die weltweit von dem obersten Tibeter ausgeht, schon lange ein Dorn im Auge.

Die Journalisten stützen sich auf Dokumente der amerikanischen Regierung, die vor einigen Jahren freigegeben wurden, aber bislang nicht medial ausgewertet wurden. Demnach basiert das Tibet-Programm der CIA auf Vereinbarungen der US-Regierung mit dem Dalai Lama aus den Jahren 1951 und 1965. Der erste Kontakt sei von Vertretern des Dalai Lama über die US-Botschaft in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi und das US-Konsulat in Kalkutta eingeleitet worden.

Auch ein Bruder des Dalai Lama habe damals bei der US-Regierung vorgesprochen. Bei den Kontakten sei es explizit auch um militärische Hilfe gegangen. Laut "Süddeutscher Zeitung" war der Dalai Lama spätestens 1958 über die paramilitärische Ausbildung tibetischer Kämpfer durch die CIA informiert. Dies gehe aus einem Interview hervor, dass der Religionsführer einer Reporterin vor gut einem Jahrzehnt gegeben habe.

Ganz neu sind die Vorwürfe nicht. Bereits bekannt ist auch, dass die Unterstützung der CIA für die militanten Tibeter bereits Anfang der 70er-Jahre beendet wurde, nachdem die Regierung Nixon diplomatische Beziehungen zu China aufgenommen hatte. Bereits Ende der 90er-Jahre hatten einige Bücher und Filme die Verbindungen zwischen der CIA und dem Dalai Lama durchleuchtet. In seiner Autobiografie von 1991 hatte er über die Kontakte seiner Brüder zur CIA geschrieben: "Meine Brüder hielten es für weise, diese Informationen von mir fernzuhalten."

1998 hatte ein Sprecher der tibetischen Exilregierung gegenüber der Zeitung "New York Times" zugegeben, dass sie in den 60er-Jahren jährlich 1,7 Mio. Dollar von der CIA erhalten habe. Mit dem Geld sei die Ausbildung von Guerillakämpfern und die Durchführung militärischer Operationen finanziert worden. Berichte, der Dalai Lama persönlich habe 180.000 Dollar jährlich bekommen, wies der Sprecher damals aber zurück. Die "Süddeutsche Zeitung" stieß bei ihren Recherchen aber auf CIA-Unterlagen, die Transfers über diese Summe als "Geldhilfe für den Dalai Lama" deklarieren.


 
© Victor & Victoria Trimondi



Die Dalai Lamas

»Die Dalai Lamas werden von ihren Anhängern als fortgeschrittene Mahayana Bodhisattvas angesehen, mitfühlende Wesen, die sozusagen ihren eigenen Eintritt in das Nirvana zurückgestellt haben, um der leidenden Menschheit zu helfen. Sie sind demnach auf einem guten Wege zur Buddhaschaft, sie entwickeln Perfektion in ihrer Weisheit und ihrem Mitgefühl zum Wohle aller Wesen. Dies rechtertigt, in Form einer Doktrin, die soziopolitische Mitwirkung der Dalai Lamas, als Ausdruck des mitfühlenden Wunsches eines Bodhisattvas, anderen zu helfen.«

?Hier sollten wir zwei Dinge feststellen, die der Dalai Lama nicht ist: Erstens, er ist nicht in einem einfachen Sinne ein ?Gott-König?. Er mag eine Art König sein, aber er ist kein Gott für den Buddhismus. Zweitens, ist der Dalai Lama nicht das ?Oberhaupt des Tibetischen Buddhismus? als Ganzes. Es gibt zahlreiche Traditionen im Buddhismus. Manche haben ein Oberhaupt benannt, andere nicht. Auch innerhalb Tibets gibt es mehrere Traditionen. Das Oberhaupt der Geluk Tradition ist der Abt des Ganden Klosters, als Nachfolger von Tsong kha pa, dem Begründer der Geluk Tradition im vierzehnten/fünfzehnten Jahrhundert.«

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
Clarke, P. B., Encyclopedia of New Religious Movements
(New York: Routledge, 2006), S. 136.

Regierungsverantwortung
der Dalai Lamas

?Nur wenige der 14 Dalai Lamas regierten Tibet und wenn, dann meist nur für einige wenige Jahre.?

(Brauen 2005:6)

»In der Realität dürften insgesamt kaum mehr als fünfundvierzig Jahre der uneingeschränkten Regierungsgewalt der Dalai Lamas zusammenkommen. Die Dalai Lamas sechs und neun bis zwölf regierten gar nicht, die letzten vier, weil keiner von ihnen das regierungsfähige Alter erreichte. Der siebte Dalai Lama regierte uneingeschränkt nur drei Jahre und der achte überhaupt nur widerwillig und auch das phasenweise nicht allein. Lediglich der fünfte und der dreizehnte Dalai Lama können eine nennenswerte Regieruagsbeteiligung oder Alleinregierung vorweisen. Zwischen 1750 und 1950 gab es nur achtunddreißig Jahre, in denen kein Regent regierte!«

Jan-Ulrich Sobisch,
Lamakratie - Das Scheitern einer Regierungsform (PDF), S. 182,
Universität Hamburg

Der Fünfte Dalai Lama,
Ngawang Lobsang Gyatso

Der Fünfte Dalai Lama, Ngawang Lobsang Gyatso

?Der fünfte Dalai Lama, der in der tibetischen Geschichte einfach ?Der Gro?e Fünfte? genannt wird, ist bekannt als der Führer, dem es 1642 gelang, Tibet nach einem grausamen Bürgerkrieg zu vereinigen. Die ?ra des fünften Dalai Lama (in etwa von seiner Einsetzung als Herrscher von Tibet bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts, als seiner Regierung die Kontrolle über das Land zu entgleiten begann) gilt als pr?gender Zeitabschnitt bei der Herausbildung einer nationalen tibetischen Identit?t - eine Identit?t, die sich im Wesentlichen auf den Dalai Lama, den Potala-Palast der Dalai Lamas und die heiligen Tempel von Lhasa stützt. In dieser Zeit wandelte sich der Dalai Lama von einer Reinkarnation unter vielen, wie sie mit den verschiedenen buddhistischen Schulen assoziiert waren, zum wichtigsten Beschützer seines Landes. So bemerkte 1646 ein Schriftsteller, dass dank der guten Werke des fünften Dalai Lama ganz Tibet jetzt ?unter dem wohlwollenden Schutz eines wei?en Sonnenschirms zentriert? sei; und 1698 konstatierte ein anderer Schriftsteller, die Regierung des Dalai Lama diene dem Wohl Tibets ganz so wie ein Bodhisattva - der heilige Held des Mahayana Buddhismus - dem Wohl der gesamten Menschheit diene.?

Kurtis R. Schaeffer, »Der Fünfte Dalai Lama Ngawang Lobsang Gyatso«, in
DIE DALAI LAMAS: Tibets Reinkarnation des Bodhisattva Avalokite?vara,
ARNOLDSCHE Art Publishers,
Martin Brauen (Hrsg.), 2005, S. 65

Der Fünfte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft I

?Gem?? der meisten Quellen war der [5.] Dalai Lama nach den Ma?st?ben seiner Zeit ein recht toleranter und gütiger Herrscher.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 136)

?Rückblickend erscheint Lobsang Gyatso, der ?Gro?e Fünfte?, dem Betrachter als überragende, allerdings auch als widersprüchliche Gestalt.?

Karl-Heinz Golzio / Pietro Bandini,
»Die vierzehn Wiedergeburten des Dalai Lama«,
O.W. Barth Verlag, 1997, S. 118

»Einmal an der Macht, zeigte er den anderen Schulen gegenüber beträchtliche Großzügigkeit. […] Ngawang Lobsang Gyatso wird von den Tibetern der ›Große Fünfte‹ genannt, und ohne jeden Zweifel war er ein ungewöhnlich kluger, willensstarker und doch gleichzeitig großmütiger Herrscher.«

Per Kvaerne, »Aufstieg und Untergang einer klösterlichen Tradition«, in:
Berchert, Heinz; Gombrich, Richard (Hrsg.):
»Der Buddhismus. Geschichte und Gegenwart«,
München 2000, S. 320

Der Fünfte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft II

?Viele Tibeter gedenken insbesondere des V. Dalai Lama bis heute mit tiefer Ehrfurcht, die nicht allein religi?s, sondern mehr noch patriotisch begründet ist: Durch gro?es diplomatisches Geschick, allerdings auch durch nicht immer skrupul?sen Einsatz machtpolitischer und selbst milit?rischer Mittel gelang es Ngawang Lobzang Gyatso, dem ?Gro?en Fünften?, Tibet nach Jahrhunderten des Niedergangs wieder zu einen und in den Rang einer bedeutenden Regionalmacht zurückzuführen. Als erster Dalai Lama wurde er auch zum weltlichen Herrscher Tibets proklamiert. Unter seiner ?gide errang der Gelugpa-Orden endgültig die Vorherrschaft über die rivalisierenden lamaistischen Schulen, die teilweise durch blutigen Bürgerkrieg und inquisitorische Verfolgung unterworfen oder au?er Landes getrieben wurden.

Jedoch kehrte der Dalai Lama in seiner zweiten Lebenshälfte, nach Festigung seiner Macht und des tibetischen Staates, zu einer Politik der Mäßigung und Toleranz zurück, die seinem Charakter eher entsprach als die drastischen Maßnahmen, durch die er zur Herrschaft gelangte. Denn Ngawang Lobzang Gyatso war nicht nur ein Machtpolitiker und überragender Staatsmann, sondern ebenso ein spiritueller Meister mit ausgeprägter Neigung zu tantrischer Magie und lebhaftem Interesse auch an den Lehren anderer lamaistischer Orden. Zeitlebens empfing er, wie die meisten seiner Vorgänger, gebieterische Gesichte, die er gegen Ende seines Lebens in seinen ›Geheimen Visionen‹ niederlegte.«

(Golzio, Bandini 1997: 95)

Der Dreizehnte Dalai Lama,
Thubten Gyatso

Der Dreizehnte Dalai Lama, Thubten Gyatso

?Ein anderer, besonders wichtiger Dalai Lama war der Dreizehnte (1876-1933). Als starker Herrscher versuchte er, im Allgemeinen ohne Erfolg, Tibet zu modernisieren. ?Der gro?e Dreizehnte? nutzte den Vorteil des schwindenden Einflusses China im 1911 beginnenden Kollaps dessen Monarchie, um faktisch der vollst?ndigen nationalen Unabh?ngigkeit Tibets von China Geltung zu verschaffen. Ein Fakt, den die Tibeter von jeher als Tatsache erachtet haben.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 137)

?Manche m?gen sich vielleicht fragen, wie die Herrschaft des Dalai Lama im Vergleich mit europ?ischen oder amerikanischen Regierungschefs einzusch?tzen ist. Doch ein solcher Vergleich w?re nicht gerecht, es sei denn, man geht mehrere hundert Jahre in der europ?ischen Geschichte zurück, als Europa sich in demselben Zustand feudaler Herrschaft befand, wie es in Tibet heutzutage der Fall ist. Ganz sicher w?ren die Tibeter nicht glücklich, wenn sie auf dieselbe Art regiert würden wie die Menschen in England; und man kann wahrscheinlich zu Recht behaupten, dass sie im Gro?en und Ganzen glücklicher sind als die V?lker Europas oder Amerikas unter ihren Regierungen. Mit der Zeit werden gro?e Ver?nderungen kommen; aber wenn sie nicht langsam vonstatten gehen und die Menschen nicht bereit sind, sich anzupassen, dann werden sie gro?e Unzufriedenheit verursachen. Unterdessen l?uft die allgemeine Verwaltung Tibets in geordneteren Bahnen als die Verwaltung Chinas; der tibetische Lebensstandard ist h?her als der chinesische oder indische; und der Status der Frauen ist in Tibet besser als in beiden genannten L?ndern.?

Sir Charles Bell, »Der Große Dreizehnte:
Das unbekannte Leben des XIII. Dalai Lama von Tibet«,
Bastei Lübbe, 2005, S. 546

Der Dreizehnte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft

?War der Dalai Lama im Gro?en und Ganzen ein guter Herrscher? Dies k?nnen wir mit Sicherheit bejahen, auf der geistlichen ebenso wie auf der weltlichen Seite. Was erstere betrifft, so hatte er die komplizierte Struktur des tibetischen Buddhismus schon als kleiner Junge mit ungeheurem Eifer studiert und eine au?ergew?hnliche Gelehrsamkeit erreicht. Er verlangte eine strengere Befolgung der m?nchischen Regeln, veranlasste die M?nche, ihren Studien weiter nachzugehen, bek?mpfte die Gier, Faulheit und Korruption unter ihnen und verminderte ihren Einfluss auf die Politik. So weit wie m?glich kümmerte er sich um die zahllosen religi?sen Bauwerke. In summa ist ganz sicher festzuhalten, dass er die Spiritualit?t des tibetischen Buddhismus vergr??ert hat.

Auf der weltlichen Seite stärkte er Recht und Gesetz, trat in engere Verbindung mit dem Volk, führte humanere Grundsätze in Verwaltung und Justiz ein und, wie oben bereits gesagt, verringerte die klösterliche Vorherrschaft in weltlichen Angelegenheiten. In der Hoffnung, damit einer chinesischen Invasion vorbeugen zu können, baute er gegen den Widerstand der Klöster eine Armee auf; vor seiner Herrschaft gab es praktisch keine Armee. In Anbetracht der sehr angespannten tibetischen Staatsfinanzen, des intensiven Widerstands der Klöster und anderer Schwierigkeiten hätte er kaum weiter gehen können, als er es tat.

Im Verlauf seiner Regierung beendete der Dalai Lama die chinesische Vorherrschaft in dem großen Teil Tibets, den er beherrschte, indem er chinesische Soldaten und Beamte daraus verbannte. Dieser Teil Tibets wurde zu einem vollkommen unabhängigen Königreich und blieb dies auch während der letzten 20 Jahre seines Lebens.«

Sir Charles Bell in (Bell 2005: 546-47)

Der Vierzehnte Dalai Lama,
Tenzin Gyatso

Der Vierzehnte Dalai Lama, Tenzin Gyatso

?Der jetzige vierzehnte Dalai Lama (Tenzin Gyatso) wurde 1935 geboren. Die Chinesen besetzten Tibet in den frühen 1950er Jahren, der Dalai Lama verlie? Tibet 1959. Er lebt jetzt als Flüchtling in Dharamsala, Nordindien, wo er der Tibetischen Regierung im Exil vorsteht. Als gelehrte und charismatische Pers?nlichkeit, hat er aktiv die Unabh?ngigkeit seines Landes von China vertreten. Durch seine h?ufigen Reisen, Belehrungen und Bücher macht er den Buddhismus bekannt, engagiert sich für den Weltfrieden sowie für die Erforschung von Buddhismus und Wissenschaft. Als Anwalt einer ?universellen Verantwortung und eines guten Herzens?, erhielt er den Nobelpreis im Jahre 1989.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 137)

Moralische Legitimation
der Herrschaft Geistlicher

Für Sobisch ist die moralische Legitimation der Herrschaft Geistlicher ?außerordentlich zweifelhaft?. Er konstatiert:

?Es zeigte sich auch in Tibet, da? moralische Integrit?t nicht automatisch mit der Zugeh?rigkeit zu einer Gruppe von Menschen erlangt wird, sondern allein auf pers?nlichen Entscheidungen basiert. Vielleicht sind es ?hnliche überlegungen gewesen, die den derzeitigen, vierzehnten Dalai Lama dazu bewogen haben, mehrmals unmi?verst?ndlich zu erkl?ren, da? er bei einer Rückkehr in ein freies Tibet kein politische Amt mehr übernehmen werde. Dies ist, so meine ich, keine schlechte Nachricht. Denn dieser Dalai Lama hat bewiesen, da? man auch ohne ein international anerkanntes politisches Amt inne zu haben durch ein glaubhaft an ethischen Grunds?tzen ausgerichtetes beharrliches Wirken einen enormen Einfluss in der Welt ausüben kann.?

Jan-Ulrich Sobisch,
Lamakratie - Das Scheitern einer Regierungsform (PDF), S. 190,
Universität Hamburg