Die Wahrheit des tibetischen Buddhismus

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Sexuelle Skandale der Lamas und Rinpoches

über die Dalai Lamas

Bevor der Buddhismus in Tibet eingeführt wurde, hatten die Tibetaner "Bön" als Volksglauben gehabt. Bön verehrt Geister, Gespenster und Götter, um ihren Segen zu erhalten. Bön gehört also zu lokalen Volksglauben.

Während der chinesischen Tang Dynastie, führte der tibetische König Songtsän Gampo den Buddhismus in Tibet ein und machte ihn zur Staatsreligion. Der sogenannte "Buddhismus" ist aber tantrischer Buddhismus, der sich in der Spätzeit des indischen Buddhismus ausbreitet. Der tantrische Buddhismus wird auch "linkshändigen Pfad" genannt, weil er die tantrische sexuelle Praxis macht. Um zur tibetischen Kultur zu passen, wird der tantrische Buddhismus mit "Bön" gemischt. Er wird dann noch exzessiver wegen dessen Glaubens an Geister und Gespenster.

Der tantrische Meister Atiśa lehrte die tantrische Sex heimlich. Padmasambhava lehrte sie dann aber offen. Der tibetische Buddhismus weichte nicht nur von buddhistischen Lehren ab, sondern auch von buddhistischer Form. Der tibetische Buddhismus gehört nicht zum Buddhismus und muss "Lamaismus" genannt.

   
                  "Free Tibet"?

"Free Tibet"?

 
© Trotz Alledem, Mai 2008

Die ganze westliche Presse inszeniert zur Zeit eine Hetzkampagne, die im wesentlichen dieser Logik folgt: China steht für das totalitäre Unterdrückerland, Tibet für die arme Nation, die mit reinster "Friedfertigkeit" ihre Autonomie anstrebt. Jüngst erst hat Frankreich, in dem bereits wegen antichinesischer Ausschreitungen der olympische Fackellauf abgebrochen werden mußte, den Dalai Lama zum Ehrenbürger ernannt. Er sei eine Person "des Dialogs und des Friedens".

"Free Tibet" – das ist nichts weiter als ein alter Schlachtruf des Imperialismus, um China zu spalten, Tibet aus seinem Einflußbereich zu lösen und zu einem Zentrum der Reaktion und des Kolonialismus in Zentralasien zu machen. Große Teile der linken Sozialdemokratie und der bürgerlichen Friedensbewegung springen mit auf den Zug, lediglich mit einer diffusen Vorstellung von Buddhismus als einer Friedensreligion ausgestattet. Die ganze tibetische Geschichte allerdings zeigt, daß hier wie in kaum einer anderen Region der Erde, Religion das Opium des Volkes ist. Autonomie in Tibet, das bedeutete für die tibetische Herrscherschicht nie die Art Autonomie, welche die Volksrepublik China Tibet seit 1951 gewährte und die untrennbar verbunden war mit sozialistischen Umwälzungen. Was die Imperialisten heute als tibetische Autonomie hochhalten, das heißt immer Autonomie der feudal-religiösen Herrscherschicht.

In Tibet hatte sich im 18. Jahrhundert eine Lokalregierung, der sogenannte Kashag, gebildet. Die Minister dieses Kashag wurden aus den führenden Adelsfamilien des Landes ausgewählt. Jedes ihrer Dekrete bedurfte allerdings der Zustimmung des Dalai Lamas, der den Rang eines "Gottkönigs" einnahm – eines weltlichen und geistlichen Alleinherrschers. Jeder neue Dalai Lama, der nach buddhistischer Lehre regelmäßig als Reinkarnation erscheint, wird dabei selbst immer nur aus den Neugeborenen der hohen Adelsfamilien erwählt, womit garantiert wird, daß jeder Dalai Lama weiterhin die Interessen der herrschenden Feudalklasse bewahrte.

Der XIII. Dalai Lama war es (der Vorgänger des Heutigen), der 1913 die Unabhängigkeit Tibets ausrief, in einer Zeit, in der China durch den japanisch-chinesischen Krieg und den Bürgerkrieg geschwächt war. Die UNO allerdings hat sich nie mit der Souveränität Tibets befaßt. Es hat keine Anerkennung Tibets als unabhängigen Staat gegeben. Als 1951 die chinesische Volksbefreiungsarmee die Ordnung in Tibet wiederherstellte, stellte der Dalai Lama dies ohne jede Begründung als völkerrechtswidrig dar.

Das Tibet vor 1951 übertrifft in seiner Menschenfeindlichkeit noch die dunkelsten Kapitel der Geschichte des europäischen Mittelalters. Die 1,2 Millionen Einwohner Tibets teilten sich 1951 in zwei Klassen – Feudalherren und Leibeigene. Von den Bauern waren zehn Prozent versklavt. 15 Prozent waren Mönche (die sogenannten Lamas). Anhänger des tibetischen Feudalsystems verteidigen den hohen Anteil der Mönche, indem sie behaupten, die Klöster wären eine Art Ersatz für ein öffentliches Bildungssystem. Da allerdings nur zwei Prozent der Tibeter überhaupt lesen und schreiben konnten, trifft dies wohl kaum zu. Wer aus einer armen Familie ins Kloster kam, wurde dort meist ebenfalls nur als billige Arbeitskraft ausgebeutet.

Der indische Schriftsteller Senanayake, der sich lange Zeit in Tibet aufhielt, berichtete: "Bei der Übergabe von Landbesitzen wechselten die Leibeigenen samt technischer Apparatur den Besitzer. Sie durften den Besitz selbst für wenige Augenblicke nicht verlassen. Flüchtlinge wurden grausamst bestraft. Fuß- und Handfesseln, Lederriemen, etc. gehörten zum Folterinstrument. Vielfach wurde ihnen Nase und Ohren abgeschnitten, der Bauch aufgeschlitzt und die Hände abgehackt, oder man stach ihnen die Augen aus. [...] Die Latifundien der Feudalherren zählten nicht selten 10 000 Leibeigene." [R.D. Senanayake: "Tibet 1959. Beispiel der friedliebenden Politik der Volksrepublik China" Verlag Das Freie Buch. München, 1993. S. 7]

Unter einer hohen Verschuldung, die von Generation zu Generation übertragen wurden, litten bis zu 90 Prozent der Leibeigenen. Eine öffentliche Schulausbildung oder Krankenhäuser fehlten völlig.

Die USA, die nach dem Zweiten Weltkrieg England in seiner Rolle als Hort der Reaktion in Südwest- und Zentralasien ablösten und die antikommunistischen Kuomintang unterstützten, verlegten sich nach dem Sieg der chinesischen Revolution 1949 auf konterrevolutionäre Versuche, China von Innen heraus zu schwächen.

So sandten die USA im August 1949 den Topspion Lowell Thomas nach Lhasa, um dort die Möglichkeit einer imperialistischen Verschwörung zu erkunden. In einem Brief wandte sich dieser Spion direkt an den Dalai Lama, und erklärte ihm, daß die US-Regierung ihn in seinem Kampf gegen die Volksbefreiungsarmee unterstützen würde. Präsident Truman habe ihm (Thomas) das selbst zugesichert. Heute kann man diesen Brief in der Ausstellungshalle des Revolutionsmuseum in Lhasa betrachten.

Um dem zuvorzukommen, marschierte die Volksbefreiungsarmee Chinas 1950 in Tibet ein. Die Engländer und Amerikaner stachelten die reaktionärsten Adelselemente an, ihre rückständige und winzige tibetische Armee in den Kampf ziehen zu lassen, den diese gegen die riesige chinesische Armee verlieren mußte. Der Dalai Lama und die Tibet-Regierung stimmten schließlich am 23. Mai 1951 einem 17 Artikel umfassenden Vertrag der chinesischen Zentralregierung zu, der die Beseitigung des Feudalismus in Tibet zur Hauptaufgabe machte. Im Gegenzug durfte sich Tibet eine gewisse nationale Autonomie bewahren.

In den Folgejahren wurde der Vertrag von seiten der tibetischen Minister des Kashag gebrochen und das feudalistische Ausbeutersystem blieb unangetastet. Die adligen Familien und Klöster wagten im März 1959 sogar den offenen Aufstand gegen die chinesische Zentralregierung. Erneut mußte die Volksbefreiungsarmee die Ordnung wiederherstellen und China löste das Kashag-System endgültig auf. Der Dalai Lama floh in sein indisches Exil nach Dharamsala und kämpfte von dort aus weiter für die Wiedererrichtung seiner Alleinherrschaft.

Von China wurde derweilen ein "Vorbereitungskomitee für das autonome Gebiet Tibet" eingerichtet, an dem zum ersten Mal frühere Leibeigene und arme Bauern teilnahmen. All die geplanten Reformen konnten jetzt umgesetzt werden. Die Leibeigenschaft wurde aufgehoben, jede Verschuldung für nichtig erklärt, landwirtschaftliche freie Nutzflächen wurden der genossenschaftlichen Kultivierung übergeben. Alle Aufständischen wurden enteignet und ihre riesigen Latifundien wurden pacht- und steuerfrei an die besitzlosen Bauern übergeben.

Senanayake zieht das Fazit: "Die Fesseln der Leibeigenschaft waren gefallen. Das ‚Vorbereitungskomitee für das autonome Gebiet Tibet‘ war das Aktionszentrum demokratischer Reformen; der politische Emanzipationsprozeß wurde schnell vorangetrieben; auf den Trümmern eines verrotteten Feudalsystems wurden die Ansätze einer neuen sozialistischen Ordnung geschaffen."

Schnell zeigten sich in dem winzigen Land Fortschritte.

Ein sozialistisches Handelszentrum entstand, das mit dem Staatshandel verbunden war. Im Jahre 1966 existierten bereits 180 staatliche Handelsniederlassungen und 700 Versorgungs-, Markt- und Konsumkooperationen. Von 1959 bis 1966 wurden 1 600 Grund- und sieben Mittelschulen errichtet. Außerdem entstanden 170 Kulturinstitute sowie 120 Filmvorführzentren. Es entstanden 15 Krankenhäuser auf dem modernsten Stand der Technik und 140 kleine Kliniken in schwer zugänglichen Gegenden. Heute genießt jeder Tibeter freie ärztliche Betreuung.

Die konterrevolutionäre Tätigkeit ging natürlich weiter. Schon in den 1950er Jahren hatte der Bruder des Dalai Lama, Gyalo Thöndup, der ganz im Sinne der Totalitarismustheorie in der Öffentlichkeit die Chinesen mit den Nazis gleichsetzt, eine tibetische Guerillatruppe organisiert. Die CIA unterstützte diese Untergrundbewegung mit jährlich 1,7 Millionen US-Dollar. Ab 1956 bildete sie in den Rocky Mountains auch Tibeter zu paramilitärischen Kämpfern aus. Ab den 1970er Jahren mußte der bewaffnete Kampf allmählich eingestellt werden, weil die USA keine Unterstützung mehr lieferten und die tibetischen Reaktionäre im Volk keine Basis hatten.

Der politische Arm der Tibeter war indessen das seit 1961 existierende Exil-Parlament, dem in alter Tradition "Gottkönig" Dalai Lama vorsteht. Kein Staat der Erde hat dieses Parlament bisher anerkannt.

Nach der Konterrevolution in den sozialistischen Staaten des Ostblocks konnte auch in China der Revisionismus massiv eindringen. In vorderster Front des Imperialismus unterstützen auch dessen deutsche Vorposten die innere Aufweichung Chinas – die Friedrich-Ebert-Stiftung (SPD) und die Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU). In offen-siv 06/2007 berichtete Reinhold Schramm über deren Engagement. So erklärt die Friedrich-Ebert-Stiftung: "Ziel der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bejing ist es, in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit ihren chinesischen Partnern die verschiedenen Ebenen des Reformprozesses zu begleiten und zu unterstützen [...] Rechtsstaatsentwicklung, politische Reform, die soziale und ökologische Dimension der Marktwirtschaft, nachhaltige Entwicklung [...] sind Schwerpunkte des politischen und Fachdialogs."

Angesichts dessen, daß China sich auf solche Kooperationen einläßt, verlor der Kampfplatz Tibet für die Monopolbourgeoisie zunehmend an Bedeutung. Wer wird schon durch die Hintertür gehen, wenn einem die Vordertür aufgehalten wird?

Daß Tibet weiter im Fokus der westlichen Öffentlichkeit stand, erklärt sich aus dem Aufleben der kleinbürgerlich-ökologischen Stimmungen in der BRD seit den 60er Jahren. Die organisatorische Manifestation dieser Stimmung sind die Grünen, denen ein Rest Esoterik immer noch anhängt. German Foreign Policy weiß über die Anfänge der pro-tibetischen Stimmungen zu berichten: "Als in den 1980er Jahren die Grünen begannen, die deutsche Tibet-Politik zu reaktivieren, griffen sie nicht zuletzt auf (Heinrich Harrer‘s) Schriften zurück." Heinrich Harrer war ein SS-Oberscharführer, dessen berühmtes Tagebuch "Sieben Jahre in Tibe" 1997 verfilmt wurde.

Die Heinrich-Böll-Stiftung der Grünen unterhält auch eine Kooperation mit der tibetischen Exilregierung. Bis heute beschäftigt die Stiftung den 1992 eingestellten Tsewang Norbu, einen ehemaligen Mitarbeiter des Dalai Lamas und gestaltet dementsprechend ihre Tibet-Politik.

Insgesamt sympathisieren 300 000 bis 500 000 BRD-Bürger mit dem Buddhismus. Das sind zumeist Anhänger einer ökologischen Romantik, denen der tibetische religiöse Feudalismus als ein Zurück zu "Natürlichkeit" und "Innerlichkeit" erscheint.

In einer Einführung in die Kritik irrationaler Welterklärungen heißt es: "Der Tibet-Boom ist ein eindrucksvolles Beispiel, wozu die grundsätzliche Ablehnung der erkennenden Ratio, also der Wissenschaft, führen kann. Wer das wissenschaftliche, vernünftige Denken verwirft, wendet sich gegen die Grundwerte der Aufklärung und damit gegen die Grundidee der modernen bürgerlichen Gesellschaft. Die Anhängerschaft des Dalai Lama landet im Ergebnis ihrer linear-historischen Rückwärtsgewandtheit wieder in der vordemokratischen Gedankenwelt des Feudalismus." [Barth, Claudia: Über alles in der Welt – Esoterik und Leitkultur. Alibri Verlag, 2003. S. 148]

Wenn man hinzufügt, daß das wissenschaftliche, vernünftige Denken schon seit eineinhalb Jahrhunderten der kommunistischen Bewegung vorbehalten ist, zeigt sich, daß die Buddhisten doppelt reaktionär sind. Sie stehen noch nicht mal auf der Höhe der imperialistisch verfaulten Zeit, sondern wollen noch hinter diese zurück ins tiefste Mittelalter.

Um nur mal einen kurzen Einblick in den Inhalt der tibetischen "Staatsreligion" zu geben: Jener ist der sogenannte tantrische Buddhismus, in dem das berühmte Yin-Yang-Symbol aufgefaßt wird als der Dualismus zwischen weiblicher und männlicher Lebenskraft. Der ganze Kosmos sei das Spiel dieser beiden Urkräfte. Durch Geschlechtsverkehr, so die Lehre, könne dieser Gegensatz aufgehoben und in reine Macht verwandelt werden. Der so Erleuchtete überwindet sein Ego und wird zum Überwesen. Um sich die weibliche Energie anzueignen und zu solchen Überwesen aufzusteigen, werden den tibetischen Mönchen (die sogenannten Lamas) Mädchen und junge Frauen von acht bis 22 Jahren zur Verfügung gestellt, die entweder bedroht, mit Versprechungen ruhig gehalten oder schlicht vergewaltigt werden. Buddhisten müssen sich ihrer Lehre nach in einen Zustand jenseits von Gut und Böse versetzen, in eine Verfassung, in die sie nichts mehr berührt. Ob man eine köstliche Speise esse oder Kot, so erklärt es die buddhistische Lehre, müsse dem Erleuchteten in einem solchen Zustand völlig gleichgültig sein.

Auf dieser Gleichgültigkeit beruht die westliche Vorstellung von dem angeblich "friedfertigen", passiven Widerstand der Tibeter. Der oberste Vertreter dieser Friedfertigkeit, der Dalai Lama, wurde indessen mit 15 Jahren für ein halbes Jahr von dem erwähnten SS-Mitglied Heinrich Harrer unterrichtet. Ein weiterer Freund des Gottkönigs war Dr. Beger, der in Tibet und im KZ Auschwitz Schädel vermaß, um die nazistische Rassentheorie pseudowissenschaftlich zu untermauern und deren Behauptung einer Ur-Verwandtschaft der "germanischen" und "indo-arischen" Rassen zu stützen.

Mit Beger, dem Arzt aus Auschwitz, und Harrer hatte der Dalai Lama in den 1990er Jahren wiederholt freundschaftliche Treffen. Die Begegnungen mit Beger "waren jedes Mal von großer Herzlichkeit" geprägt. Zusammenkommt, was zusammen gehört.

Die Nazis hatten Lhasa als wichtigen Punkt zur Beeinflussung Zentralasiens gesehen. Besagter Beger kam z.B. dank einer Exkursion, die 1938/39 unter der Schirmherrschaft Himmlers stand, nach Tibet. Dadurch wurden erste Kontakte zwischen Berlin und Lhasa geknüpft, deren Verbindung wir die Freundschaften des Dalai Lamas mit den genannten hochrangigen Nazis zu verdanken haben.

Harrer allerdings wußte nicht, daß einige Jahrzehnte nach seiner Tibet-Reise der Trend in Richtung tibetisch-deutscher Friedfertigkeit gehen würde und so widerlegen seine Berichte über Tibet die Behauptungen der heutigen antichinesischen Medienfront. "Die Gestalten in den roten Kutten sind nicht immer sanfte und gelehrte Brüder. Die meisten sind grobe, gefühllose Gesellen, für die die Peitsche der Disziplin nicht streng genug sein kann. Die ärgsten unter ihnen finden sich in der zwar nicht erlaubten, aber geduldeten Organisation der Dob-Dobs, der Mönchsoldaten, zusammen. Sie tragen eine rote Binde um den nackten Arm und schwärzen ihr Gesicht mit Ruß, um recht furchterregend auszusehen. [...] Aus ihren Reihen bildete sich später ein Freiwilligenbataillon im Kampf gegen die Rotchinesen, das wegen seiner Tapferkeit berühmt wurde." [Barth: Esoterik und Leitkultur, S. 147] Um es kurz zu fassen: Freicorps auf tibetisch.

Wen der Dalai Lama, dieser Mann des "Dialogs", ebenso als seinen Freund bezeichnet, das ist der japanische Sektenführer Shoko Asahara. Dessen Sekte hatte 1995 in der U-Bahn von Tokio einen Terroranschlag mit Zyklon-B verübt, was als Hommage an die Methoden seines Vorbilds, Adolf Hitler, konzipiert war. Asaharas Freundschaft mit dem kahlköpfigen Buddhisten-Führer tat dies keinem Abbruch.

Nicht nur die Freundschaften verbinden Herrn Lama mit Deutschland, läßt er seine Bewegung doch auch gerne von der BRD aus unterstützen. Im Mai 2007 tagte die FDP-nahe und mit der BRD-Außenpolitik eng verflochtene Friedrich-Naumann-Stiftung in einer Zentrale in Washington. Bereits dort, also vor über einem Jahr, wurde geplant, eine Kampagne im Vorfeld der Olympischen Spiele zu starten, um deren Öffentlichwirksamkeit für tibetische Zwecke zu mißbrauchen. Einer der vier Punkte einer verabschiedeten "Roadmap für die Tibet-Bewegung" waren explizit die Olympischen Spiele in Peking. Sie wurden sogar zum Hauptangriffspunkt erklärt. Seitdem leitet eine hauptamtliche Kraft aus besagter Zentrale die Tibet-Aktionen. Auch gab es im Herbst 2007 zum Thema "Tibet und Olympia" eine Talkrunde des Tibet-Gesprächskreises im Deutschen Bundestag.

Nichts liegt dabei näher, als die chinesische Polizei durch Aufstände zu provozieren und dann die für Ordnung sorgenden Sicherheitskräfte an den Pranger zu stellen.

Über den Auslöser der Unruhen berichtete german-foreign-policy.com: "Die Unruhen begannen mit mörderischen pogromartigen Überfällen tibetischer Banden auf nicht-tibetische Bevölkerungsteile, darunter die muslimische Minderheit Chinas."

Einige Touristen und Journalisten, wie zum Beispiel der Brite James Miles, der in Lhasa vor Ort war, berichten ebenfalls von rassistischen, antichinesischen Ausschreitungen. Miles erzählte auf CNN, daß tibetische Geschäfte extra markiert wurden und in den folgenden Plünderungen und Brandlegungen verschont blieben.

Und Colin Goldner schreibt in der "jungen Welt": "Mit Schlagstöcken bewaffnete Mönchstrupps aus dem Kloster Drepung zogen am Abend des 11. März marodierend durch die Altstadt (von Lhasa), skandierten antichinesische Parolen und schlugen Fensterscheiben von Häusern und Ladengeschäften ein. Die Polizei ging konsequent gegen den Rotkuttenmob vor und nahm zahlreiche Verhaftungen vor." Polizei und Militär konnten schließlich die Ordnung wiederherstellen. Sogleich berichtete allen voran der Dalai Lama von angeblichem "friedfertigen und gerechtfertigtem Protest des tibetischen Volkes".

An Reaktionen kam, was zu erwarten war – was den Medien nicht gefällt, wird unterschlagen, was sie gebrauchen können, übertreiben sie und wenn das noch nicht reicht, greifen sie auch gerne zu Verdrehungen. Nepalesische Polizisten in Kathmandu, die beim Verprügeln von Randalierern gefilmt wurden, wurden einfach als Chinesen ausgeben, schon hatte man wieder ein Steinchen mehr für das Mosaik-Bild der totalitären Chinesen.

Schon am 4. Januar 2008 war eine terroristische Bewegung der Tibeter mit dem Namen "Tibetan People‘s Uprising Movement" offiziell ins Leben gerufen worden, welche sogleich offen erklärte, "die Olympischen Spiele (würden) den Höhepunkt von fast 50 Jahren tibetischen Widerstandes im Exil markieren. Wir werden diesen historischen Moment dazu nutzen, Chinas Kontrolle über Tibet zu erschüttern."

Der hochgepriese Pluralismus unseres bundesdeutschen Mehrparteiensystems zeigte sich in seiner ganzen Pracht und so konnte man eine bemerkenswerte Einheitsfront von FDP über Grünen, SPD bis hin zur CDU am (Propaganda-) Werk beobachten. Roland Koch erklärte beispielsweise, andere Staatschefs sollten dem Beispiel der Kanzlerin Merkel, die den Dalai Lama persönlich getroffen hatte, folgen.

Es ist eine altbekannte Methode des Imperialismus: Im Inneren anderer Staaten vorhandene Widersprüche (Klassenkampf, Nationalitätenkonflikte) werden gezielt beeinflußt, um den Staat zu spalten und es bei seiner kapitalistischen Durchdringung leichter zu haben. In diesem Sinne gefährdet die ausländische Einmischung in innerchinesische Angelegenheiten den territorialen Bestand der Volksrepublik. "In gewisser Weise ist Tibet der Eckstein eines fragilen Vielvölkerstaats", beschreibt eine Politikberaterin vom Hamburger Institut für Asien-Studien die Problematik: "Ein Schreckensszenario Bejings ist, daß es von Tibet aus zu einem Flächenbrand kommen könnte."

Ein Flächenbrand, der nicht ungelegen käme und die Chance eröffnen würde, die restlichen kommunistischen Kräfte in China ausschalten zu können und das Land endgültig für die westlichen "Reformen" zu öffnen.

M.P.


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Die Dalai Lamas

»Die Dalai Lamas werden von ihren Anhängern als fortgeschrittene Mahayana Bodhisattvas angesehen, mitfühlende Wesen, die sozusagen ihren eigenen Eintritt in das Nirvana zurückgestellt haben, um der leidenden Menschheit zu helfen. Sie sind demnach auf einem guten Wege zur Buddhaschaft, sie entwickeln Perfektion in ihrer Weisheit und ihrem Mitgefühl zum Wohle aller Wesen. Dies rechtertigt, in Form einer Doktrin, die soziopolitische Mitwirkung der Dalai Lamas, als Ausdruck des mitfühlenden Wunsches eines Bodhisattvas, anderen zu helfen.«

?Hier sollten wir zwei Dinge feststellen, die der Dalai Lama nicht ist: Erstens, er ist nicht in einem einfachen Sinne ein ?Gott-König?. Er mag eine Art König sein, aber er ist kein Gott für den Buddhismus. Zweitens, ist der Dalai Lama nicht das ?Oberhaupt des Tibetischen Buddhismus? als Ganzes. Es gibt zahlreiche Traditionen im Buddhismus. Manche haben ein Oberhaupt benannt, andere nicht. Auch innerhalb Tibets gibt es mehrere Traditionen. Das Oberhaupt der Geluk Tradition ist der Abt des Ganden Klosters, als Nachfolger von Tsong kha pa, dem Begründer der Geluk Tradition im vierzehnten/fünfzehnten Jahrhundert.«

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
Clarke, P. B., Encyclopedia of New Religious Movements
(New York: Routledge, 2006), S. 136.

Regierungsverantwortung
der Dalai Lamas

?Nur wenige der 14 Dalai Lamas regierten Tibet und wenn, dann meist nur für einige wenige Jahre.?

(Brauen 2005:6)

»In der Realität dürften insgesamt kaum mehr als fünfundvierzig Jahre der uneingeschränkten Regierungsgewalt der Dalai Lamas zusammenkommen. Die Dalai Lamas sechs und neun bis zwölf regierten gar nicht, die letzten vier, weil keiner von ihnen das regierungsfähige Alter erreichte. Der siebte Dalai Lama regierte uneingeschränkt nur drei Jahre und der achte überhaupt nur widerwillig und auch das phasenweise nicht allein. Lediglich der fünfte und der dreizehnte Dalai Lama können eine nennenswerte Regieruagsbeteiligung oder Alleinregierung vorweisen. Zwischen 1750 und 1950 gab es nur achtunddreißig Jahre, in denen kein Regent regierte!«

Jan-Ulrich Sobisch,
Lamakratie - Das Scheitern einer Regierungsform (PDF), S. 182,
Universität Hamburg

Der Fünfte Dalai Lama,
Ngawang Lobsang Gyatso

Der Fünfte Dalai Lama, Ngawang Lobsang Gyatso

?Der fünfte Dalai Lama, der in der tibetischen Geschichte einfach ?Der Gro?e Fünfte? genannt wird, ist bekannt als der Führer, dem es 1642 gelang, Tibet nach einem grausamen Bürgerkrieg zu vereinigen. Die ?ra des fünften Dalai Lama (in etwa von seiner Einsetzung als Herrscher von Tibet bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts, als seiner Regierung die Kontrolle über das Land zu entgleiten begann) gilt als pr?gender Zeitabschnitt bei der Herausbildung einer nationalen tibetischen Identit?t - eine Identit?t, die sich im Wesentlichen auf den Dalai Lama, den Potala-Palast der Dalai Lamas und die heiligen Tempel von Lhasa stützt. In dieser Zeit wandelte sich der Dalai Lama von einer Reinkarnation unter vielen, wie sie mit den verschiedenen buddhistischen Schulen assoziiert waren, zum wichtigsten Beschützer seines Landes. So bemerkte 1646 ein Schriftsteller, dass dank der guten Werke des fünften Dalai Lama ganz Tibet jetzt ?unter dem wohlwollenden Schutz eines wei?en Sonnenschirms zentriert? sei; und 1698 konstatierte ein anderer Schriftsteller, die Regierung des Dalai Lama diene dem Wohl Tibets ganz so wie ein Bodhisattva - der heilige Held des Mahayana Buddhismus - dem Wohl der gesamten Menschheit diene.?

Kurtis R. Schaeffer, »Der Fünfte Dalai Lama Ngawang Lobsang Gyatso«, in
DIE DALAI LAMAS: Tibets Reinkarnation des Bodhisattva Avalokite?vara,
ARNOLDSCHE Art Publishers,
Martin Brauen (Hrsg.), 2005, S. 65

Der Fünfte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft I

?Gem?? der meisten Quellen war der [5.] Dalai Lama nach den Ma?st?ben seiner Zeit ein recht toleranter und gütiger Herrscher.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 136)

?Rückblickend erscheint Lobsang Gyatso, der ?Gro?e Fünfte?, dem Betrachter als überragende, allerdings auch als widersprüchliche Gestalt.?

Karl-Heinz Golzio / Pietro Bandini,
»Die vierzehn Wiedergeburten des Dalai Lama«,
O.W. Barth Verlag, 1997, S. 118

»Einmal an der Macht, zeigte er den anderen Schulen gegenüber beträchtliche Großzügigkeit. […] Ngawang Lobsang Gyatso wird von den Tibetern der ›Große Fünfte‹ genannt, und ohne jeden Zweifel war er ein ungewöhnlich kluger, willensstarker und doch gleichzeitig großmütiger Herrscher.«

Per Kvaerne, »Aufstieg und Untergang einer klösterlichen Tradition«, in:
Berchert, Heinz; Gombrich, Richard (Hrsg.):
»Der Buddhismus. Geschichte und Gegenwart«,
München 2000, S. 320

Der Fünfte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft II

?Viele Tibeter gedenken insbesondere des V. Dalai Lama bis heute mit tiefer Ehrfurcht, die nicht allein religi?s, sondern mehr noch patriotisch begründet ist: Durch gro?es diplomatisches Geschick, allerdings auch durch nicht immer skrupul?sen Einsatz machtpolitischer und selbst milit?rischer Mittel gelang es Ngawang Lobzang Gyatso, dem ?Gro?en Fünften?, Tibet nach Jahrhunderten des Niedergangs wieder zu einen und in den Rang einer bedeutenden Regionalmacht zurückzuführen. Als erster Dalai Lama wurde er auch zum weltlichen Herrscher Tibets proklamiert. Unter seiner ?gide errang der Gelugpa-Orden endgültig die Vorherrschaft über die rivalisierenden lamaistischen Schulen, die teilweise durch blutigen Bürgerkrieg und inquisitorische Verfolgung unterworfen oder au?er Landes getrieben wurden.

Jedoch kehrte der Dalai Lama in seiner zweiten Lebenshälfte, nach Festigung seiner Macht und des tibetischen Staates, zu einer Politik der Mäßigung und Toleranz zurück, die seinem Charakter eher entsprach als die drastischen Maßnahmen, durch die er zur Herrschaft gelangte. Denn Ngawang Lobzang Gyatso war nicht nur ein Machtpolitiker und überragender Staatsmann, sondern ebenso ein spiritueller Meister mit ausgeprägter Neigung zu tantrischer Magie und lebhaftem Interesse auch an den Lehren anderer lamaistischer Orden. Zeitlebens empfing er, wie die meisten seiner Vorgänger, gebieterische Gesichte, die er gegen Ende seines Lebens in seinen ›Geheimen Visionen‹ niederlegte.«

(Golzio, Bandini 1997: 95)

Der Dreizehnte Dalai Lama,
Thubten Gyatso

Der Dreizehnte Dalai Lama, Thubten Gyatso

?Ein anderer, besonders wichtiger Dalai Lama war der Dreizehnte (1876-1933). Als starker Herrscher versuchte er, im Allgemeinen ohne Erfolg, Tibet zu modernisieren. ?Der gro?e Dreizehnte? nutzte den Vorteil des schwindenden Einflusses China im 1911 beginnenden Kollaps dessen Monarchie, um faktisch der vollst?ndigen nationalen Unabh?ngigkeit Tibets von China Geltung zu verschaffen. Ein Fakt, den die Tibeter von jeher als Tatsache erachtet haben.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 137)

?Manche m?gen sich vielleicht fragen, wie die Herrschaft des Dalai Lama im Vergleich mit europ?ischen oder amerikanischen Regierungschefs einzusch?tzen ist. Doch ein solcher Vergleich w?re nicht gerecht, es sei denn, man geht mehrere hundert Jahre in der europ?ischen Geschichte zurück, als Europa sich in demselben Zustand feudaler Herrschaft befand, wie es in Tibet heutzutage der Fall ist. Ganz sicher w?ren die Tibeter nicht glücklich, wenn sie auf dieselbe Art regiert würden wie die Menschen in England; und man kann wahrscheinlich zu Recht behaupten, dass sie im Gro?en und Ganzen glücklicher sind als die V?lker Europas oder Amerikas unter ihren Regierungen. Mit der Zeit werden gro?e Ver?nderungen kommen; aber wenn sie nicht langsam vonstatten gehen und die Menschen nicht bereit sind, sich anzupassen, dann werden sie gro?e Unzufriedenheit verursachen. Unterdessen l?uft die allgemeine Verwaltung Tibets in geordneteren Bahnen als die Verwaltung Chinas; der tibetische Lebensstandard ist h?her als der chinesische oder indische; und der Status der Frauen ist in Tibet besser als in beiden genannten L?ndern.?

Sir Charles Bell, »Der Große Dreizehnte:
Das unbekannte Leben des XIII. Dalai Lama von Tibet«,
Bastei Lübbe, 2005, S. 546

Der Dreizehnte Dalai Lama:
Beurteilungen seiner Herrschaft

?War der Dalai Lama im Gro?en und Ganzen ein guter Herrscher? Dies k?nnen wir mit Sicherheit bejahen, auf der geistlichen ebenso wie auf der weltlichen Seite. Was erstere betrifft, so hatte er die komplizierte Struktur des tibetischen Buddhismus schon als kleiner Junge mit ungeheurem Eifer studiert und eine au?ergew?hnliche Gelehrsamkeit erreicht. Er verlangte eine strengere Befolgung der m?nchischen Regeln, veranlasste die M?nche, ihren Studien weiter nachzugehen, bek?mpfte die Gier, Faulheit und Korruption unter ihnen und verminderte ihren Einfluss auf die Politik. So weit wie m?glich kümmerte er sich um die zahllosen religi?sen Bauwerke. In summa ist ganz sicher festzuhalten, dass er die Spiritualit?t des tibetischen Buddhismus vergr??ert hat.

Auf der weltlichen Seite stärkte er Recht und Gesetz, trat in engere Verbindung mit dem Volk, führte humanere Grundsätze in Verwaltung und Justiz ein und, wie oben bereits gesagt, verringerte die klösterliche Vorherrschaft in weltlichen Angelegenheiten. In der Hoffnung, damit einer chinesischen Invasion vorbeugen zu können, baute er gegen den Widerstand der Klöster eine Armee auf; vor seiner Herrschaft gab es praktisch keine Armee. In Anbetracht der sehr angespannten tibetischen Staatsfinanzen, des intensiven Widerstands der Klöster und anderer Schwierigkeiten hätte er kaum weiter gehen können, als er es tat.

Im Verlauf seiner Regierung beendete der Dalai Lama die chinesische Vorherrschaft in dem großen Teil Tibets, den er beherrschte, indem er chinesische Soldaten und Beamte daraus verbannte. Dieser Teil Tibets wurde zu einem vollkommen unabhängigen Königreich und blieb dies auch während der letzten 20 Jahre seines Lebens.«

Sir Charles Bell in (Bell 2005: 546-47)

Der Vierzehnte Dalai Lama,
Tenzin Gyatso

Der Vierzehnte Dalai Lama, Tenzin Gyatso

?Der jetzige vierzehnte Dalai Lama (Tenzin Gyatso) wurde 1935 geboren. Die Chinesen besetzten Tibet in den frühen 1950er Jahren, der Dalai Lama verlie? Tibet 1959. Er lebt jetzt als Flüchtling in Dharamsala, Nordindien, wo er der Tibetischen Regierung im Exil vorsteht. Als gelehrte und charismatische Pers?nlichkeit, hat er aktiv die Unabh?ngigkeit seines Landes von China vertreten. Durch seine h?ufigen Reisen, Belehrungen und Bücher macht er den Buddhismus bekannt, engagiert sich für den Weltfrieden sowie für die Erforschung von Buddhismus und Wissenschaft. Als Anwalt einer ?universellen Verantwortung und eines guten Herzens?, erhielt er den Nobelpreis im Jahre 1989.?

Paul Williams, »Dalai Lama«, in
(Clarke, 2006, S. 137)

Moralische Legitimation
der Herrschaft Geistlicher

Für Sobisch ist die moralische Legitimation der Herrschaft Geistlicher ?außerordentlich zweifelhaft?. Er konstatiert:

?Es zeigte sich auch in Tibet, da? moralische Integrit?t nicht automatisch mit der Zugeh?rigkeit zu einer Gruppe von Menschen erlangt wird, sondern allein auf pers?nlichen Entscheidungen basiert. Vielleicht sind es ?hnliche überlegungen gewesen, die den derzeitigen, vierzehnten Dalai Lama dazu bewogen haben, mehrmals unmi?verst?ndlich zu erkl?ren, da? er bei einer Rückkehr in ein freies Tibet kein politische Amt mehr übernehmen werde. Dies ist, so meine ich, keine schlechte Nachricht. Denn dieser Dalai Lama hat bewiesen, da? man auch ohne ein international anerkanntes politisches Amt inne zu haben durch ein glaubhaft an ethischen Grunds?tzen ausgerichtetes beharrliches Wirken einen enormen Einfluss in der Welt ausüben kann.?

Jan-Ulrich Sobisch,
Lamakratie - Das Scheitern einer Regierungsform (PDF), S. 190,
Universität Hamburg